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EURO-Bonds und die bittere Wahrheit

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Der Anchorman der elektronischen Main Stream Medien Claus-Detlev Walter Kleber und sein neuer Zauberlehrling Ingo Antonio Zamparoni kämpfen in diesen Tagen mit aller Medienmacht für die Einführung von EURO Bonds, aufgelegt hauptsächlich für Italien und Spanien und im wesentlich finanziert durch die Bundesrepublik Deutschland.

Welches ist die bittere Wahrheit, die die deutschen „Haltungsjournalisten“ nicht kommunizieren wollen?

To cut a long story short:

In der Corona-Krise, die absehbar zur europäischen Finanzkrise übergehen wird, muß ohne Frage den Schwächsten in der Europäischen Union geholfen werden.

Dafür stehen unmittelbar und sofort 3 Instrumente zur Verfügung:

1. Der europäische Schutz Mechanismus ESM

2. Mittel über Milliarden Euro der Europäischen Investitionsbank

3. Fond zum Ausgleich der Kurzarbeit in Europa

Besonders Italien, aber auch Spanien, verlangen kategorisch die Auflegung von sogenannten EURO-Bonds in der heutigen Krise, also sozusagen „Corona-Bonds“, was nichts anderes heißt als die Aufnahme von Schulden durch alle Euro-Mitgliedsländer und damit zu günstigeren Zinsen als die obigen Instrumente.

Das bedeutet, wenn das in dieser Form von den EURO-Nationen akzeptiert werden würde:

„Eine Vergemeinschaftung der Schulden“. Das hört sich erst mal harmlos an.

Im Klartext mit anderen Worten: Die reichen Länder „bürgen“ für die armen, oder noch klarer:

Bei Zahlungsausfall, auch Default genannt = Staatsbankrott, zahlt Deutschland, als das reichste Land, den größten Anteil der Schulden. Wir reden hier nicht von peanuts, sondern unter Umständen von bis zu vielen hunderten Milliarden EURO.

Warum akzeptiert der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte jetzt nicht die milliardenschwere Hilfe durch die obigen 3 Instrumente, anders als noch aufzulegende EURO-Bonds (was Monate dauern könnte), die sofort verfügbar wären?

Die bittere Wahrheit ist:

Conte sitzt die rechtsgerichtete Lega Salvini (früher Lega Norte) im Nacken: Wenn Conte keine 100-prozentige Bürgschaft für Italiens neue Schulden bekommt, wird es zu Neuwahlen mit dem wahrscheinlichen Resultat einer Regierung Matteo Salvini kommen.

Ergo: Italiens innenpolitische Situation führt zu der apodiktischen Forderung nach EURO-Bonds.

Conte sagt öffentlich: Deutschland schwimmt doch im Geld!

Ohne offensichtlich diese Zusammenhänge zu verstehen, fordert nun die vereinigte politische Linke – Linkspartei, Grüne und Teile der SPD auch mit ihren beiden Vorsitzenden, Euro-Bonds aufzulegen. Das sind wieder die gleichen politischen Gruppen, die seit langem die Ausgaben ohne Limit der Bundesrepublik steigern und die Politik der „schwarzen Null“ nicht verstehen wollen.

Frage: Wo ständen wir heute hinsichtlich der finanziellen Herausforderungen durch die Corona Epidemie, wenn man diesen Schuldenpolitikern früher das Feld überlassen hätte?

Durch die Corona Pandemie wird die Verschuldung der Bundesrepublik Deutschland von derzeit knapp unter 60% der Gesamtwirtschaftsleistung auf ca. 75 % steigen und damit sehr deutlich über den Maastricht-Regeln des Europäischen Stabilitätspakts liegen. Nach einem Staatsbankrott Italiens, der zwangsläufig irgendwann kommen muß,  könnte die Verschuldung Deutschlands leicht 100 % erreichen. Eine nackte Prozentzahl, die für Links/Grün auch kein Problem darstellen würde.

Nur- das wären eben italienische Verhältnisse in Deutschland! Bravo, da freut sich schon die AFD!

Nun schließt sich der Kreis und der geneigte Leser fragt sich: Warum fordern unsere Haltungsjournalisten Claus K. und Ingo Z. so vehement  und mit erkennbarem Schaum vor dem Mund, diese gigantische  Verschuldung der Republik?

Ist es

  • nur ihre Affinität zu Links/Grün und machen sie ich nur in fremdschämerischer Weise „gemein“ (Hajo Friedrichs) mit ihren politischen Vorlieben?
  • ist es die neudeutsche Überzeugung von selbsternannten „Gutmenschen“ nach dem Motto: „Wir retten die Welt, denn wir schwimmen im Geld“?
  • oder
  • kapieren sie die Zusammenhänge einfach nicht?

Neben der Corona-Krise haben wir auch eine Krise des Journalismus, zumindest bei ARD und ZDF!

Darüber muß nach Corona gesprochen werden!

Jorge

Wurzeln: Deutsch / Englisch / Argentinisch Schule: Abitur deutsch Ausbildung - praktisch: Fliegerischer Dienst Jet Luftwaffe - akademisch: Führungsakademie der Bundeswehr Verwendungen u.a. : - Kommandeur Fliegerischer Dienst - vd. Verwendungen im Generalstabsdienst - Sprecher im Verteidigungsministerium - Sprecher NATO - vd. Verwendungen im Ausland

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Hajo Schweimler

    Die Fakten sprechen gegen eine Auflage des Eurobonds für die armen EU Staaten. Ich schließe mich der sehr dezidierten Meinung des Verfassers an, dass Deutschland auf den postcoronarischen Kosten wahrscheinlich sitzenbleibt, wenn Italien nach der Krise Bankrott anmelden muss. Sicherlich gibt es dann Neuwahlen und die Rechte wird erstarken. Wie dem auch sei, in so einer großen Krise, zeigt sich, was eine so enge Staatengemeinschaft wert ist, nämlich nichts. Die EU sollte mehr sein als Schengen und eine gemeinsame Währung. Brüssel generiert, wohlgemerkt, kein Einkommen und hat für mein Dafürhalten bisher kläglich versagt. „Sie säen nicht, sie ernten nicht und am Ende zahlt Deutschland die Zeche „.

    1. Jorge Meyer-Ricks

      Danke für den Beitrag! Der Fehler liegt im wesentlichen in dem Vertrag von Maastricht 1992, der zwar zum Euro geführt hat, aber viele andere Fragen, wie zum Beispiel eine gemeinsame Finanzpolitik, ausgeklammert hat. Folglich konnte Italien seine Verschuldung „ungestraft“ weiter betreiben. Nun haben wir den Salat. Italien versteckt sich mit seiner traditionellen Verschuldungspolitik jetzt hinter der Corona-Krise. Es wird Solidarität in der EURO-Zone gefordert. Wo bleibt eigentlich die Solidarität zwischen dem reichen Norditalien und dem armen Süditalien? Sollten die Italiener da nicht mal anfangen?

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